Belagerung von Munderkingen

1. Auf auf ihr Bürger - staut (steht) ins Gwehr - d’Franzose rucket an
sie rucket scho mit Sack und Pack vor’s Rathaustürle na.

2. Franzose komme Städtle ra - Städtle ra  - faschd lauter Offizier
Der Hauptmann hot die Hosa voll und schreit „Paper, Papier“

3. Auf auf schnell machet - Törle zua - und schiabet Riegel vor
und batschet au reacht Mist dra na noch ka dr Feind net vor.

4. Was Weibsleut send die - hocket jetzt – uff d’Rathaus-Mischde na
und statt em Grschrei und Lumpagschwätz bett jede für Ihr’n Ma.

5. D´Fuierwehr dend - schnell herbei – ond siedigs Wasserr nei
und dend au reacht viel Welschkornbrei und große Knöpfle nei.

6. Und fliagt so a - Kugel grad – oim in sei Goscha nei
no muß er schier versticke dran des ka net anders sei.

7. Ond fliagt so a - Kugel jetzt – uff onser Städle ra
no schreiet Weiber fuirio und schiffet früber na.

8. Dr Bittel hot sich - au dreigmischt – der hot de gröscht Kurasch
weil er an großa Säbel hot, der hängt ihm an seim Arsch.

9. Des isch a Ma so - geit’s net viel – der isch bei Gott so keck
der reißt em Deifel wenn er will de Schwanz vom Fiedle weg.

10. Der Erzbischof von Rotteburg -  Rotteburg - der läßt sich gerne beichten
am liebsten von den Mägdelein, besonders von den leichten.

11. Wenn oiner a stoinigs - Äckerle hot – ond au an stompfe Pfluag
ond no a reidigs Weib dahoim no hot er z’kratzt gnuag.

12. Mei Heanerstall isch - oba leer – und onda isch nix drin
no scheißt mr au koi Hahn in Korb, verreckt mr au koi Henn.

13. Ond vor em Haus ind - henterm Haus – do stoht a Sack voll Biere
komm Mädle setz de her zu mir no wollet mer’s probiere.

14. Dr Karle schifft zum Fenschdr na -  Fenschdr na - in einem hohen Bogen.
Er hält sich an des Nachbarn Haus an einem Messingkloben.

15. Dr Karle hot denkt – ‘s dät em nix – jetzt hot’s em ebbes dau
jetzt zahlt er halt die fuffzig Mark wie unser oiner au.

16. Wenn mi mei Muater - schempfa duat – no wird i rabiat
no gang i en de Garte na ond scheiß’re in Salat.

17. Wenn mi mei Vadder - ärgre duat – no ben i sehr erbost
no gang i en de Keller na ond soich’ em de Most.

18. Pfarrers Magd hot a - Kendle kriagt – jetzt woiß me net von wem
dr Schultes hot an große Hund jetzt schiabt mer’s halt uff den.

19. Pfarrers Magd hot - selber gsait – se het’s soweit do henda
ond wenn des Büschel Hoor net wär no det mer’s gar net fenda.

20. Ond dronda en dr - Webergass – do wohnt der Gerber keck
der gerbt sei Weib scho vierzig Johr und brengt die Hoor it weg.

21. A altes Weib hot Kiachle bache - wohl untere hohle Oicha
do isch ere ois auf Ding druffgjuckt - jetzt ka se nimme soicha.

22. Pfarrers Magd und Schulze Magd  - dui hends mitnander dau
hot Pfarrers Magd dr Schulze Magd -en Pfuz ins Gsicht neiglau
 

     Melodie.mp3

Belagerung von Munderkingen Originaltext und Historie

 

Was schleicht dort in nächtlichen Walde G

1.  Was schleicht dort im nächtlichen Walde
 so einsam wildernd umher
/: und hält in seiner Rechten
so krampfhaft fest sein Gewehr?  :/  

2.  Da tritt aus dem nahen Gebüsche
ein stolzer Hirsch hervor,
/: er wittert nach allen Seiten,
hebt stolz sein Geweih empor.  :/

   3.  Halt! Schurke, die Büchse herunter,  
so tönt es von drüben her,                        
/: Dich Wilddieb, Dich such‘ ich schon lange,
von der Stelle kommst Du mir nicht mehr!  :/  

4.  Der Wilddieb, er gibt keine Antwort,
er kennt seine sichere Hand:
 /: Ein Knall und gleich drauf ein Aufschrei,
und der Förster liegt sterbend im Sand.  :/  

5.  Dann drückt der Wilddieb dem Förster
die gebrochenen Augen zu
/: und flüstert ganz leise die Worte:
Gott schenke Dir ewige Ruh‘.  :/  

6.  Du bist heut‘ im Zweikampf gefallen,
der Wilddieb reumütig spricht.
/: Du hast Deine Pflicht treu erfüllet,
doch das, was ich tat, weiß ich nicht.  :/  

7.  Er stellt sich im Dorf dem Gendarmen,
gepeinigt von Reue und Not,
/: Gott schenk‘ meiner Seele Erbarmen,
ich büße des Försters Tod. :/

 

 

Karle, trag du da Schirm
(zur Melodie der englischen Nationalhymne)

Karle, trag du da Schirm,
Karle trag du da Schirm,
Karle trahag du da Schirm,
mi frierts an'd Fias (oder: Hend).

Des war die erschte Schtroph,
jetzt konnt die zweite Schtroph,
jetzt konnt die scheehnschte Schtroph,
ond dia goht so:

"Karle, trag du da Schirm,
Karle trag du da Schirm,
Karle trahag du da Schirm,
mi frierts an'd Fias (oder: Hend).

Des war die zweite Schtroph,
jetzt konnt die dritte Schtroph,
jetzt konnt die scheehnschte Schtroph,
ond dia goht so:

Karle, ...
Und immer so weiter.